Wåhrend eines akuten Schubes, wenn dessen Aktivität mit einer Kortisonschocktherapie nicht zum Stillstand zu bekommen ist, gibt es die Möglickeit einer Plasmapherese.

Es handelt sich hier um ein therapeutisches Verfahren, dass u.a. in der Nephrologie und Neurologie zum Einsatz kommt und der Entfernung unerwünschter Antikörper dient.

Der Begriff Pherese beschreibt im griechischen die “ Hinwegnahme eines Teils vom Ganzen “

Diese Behandlung muss stationär durchgeführt werden.

Als erstes wird ein Katheter für die Behandlung in den Hals gelegt. Dies wird in einem kleinen operativen Eingriff mit einer örtlichen Betäubung durchgeführt. Der Katheter wird von rechts oder links in eine Vene unter dem Schlüsselbein, eingeführt. Das Vorschieben bis in die herznahe obere oder untere Hohlvene (Vena cava ) ist in der Regel schmerzlos. Die korrekte Lage der Katheterspitze wird durch eine Blutgasanalyse, eine Röntgenaufnahme und/oder eine EKG-Abteilung kontrolliert. Abschließend wird der Katheter festgenäht und mit einem Verband abgedeckt. Der Verband wird nur zur Benutzung des Katheters geöffnet. Wichtig ist , dass diese Stelle am Hals über den gesamten Zeitraum der Behandlung steril gehalten wird. Das bedeutet, die Stelle am Hals darf nicht nass werden. Beim Duschen sollte der Bereich ausgespart und aufs Haarewaschen gänzlich verzichtet werden

Die Plasmapherese selbst wird in der Dialyseabteilung der Nephrologie durchgeführt.

Das Blutplasma wird gefiltert und von den körpereigenen Antigenen getrennt und im ‚ gesäuberten ‚ Zustand wieder dem Körper zugeführt. Dieser Vorgang dauert mit Anlegen des Katheters und Aufbauen der Maschine ungefähr vier Stunden. Der Patient liegt dabei im Bett und kann während des schmerzlosen Eingriffes lesen, schlafen oder eventuell auch Fernseh gucken.

Einzige Nebenwirkung während der Behandlung war bei mir extemes Frieren, obwohl ich angezogen war wie ein Eskimo und zugedeckt wurde.

Während der gesamten Behandlungsdauer war ich generell sehr müde.

Die Behandlung wird ein über den anderen Tag durchgeführt.

Z.B. Montag, Mittwoch, Freitag, Montag………. Vorgesehen werden häufig sechs Behandlungen. Eine Verlängerung um einige Behandlung ist möglich.

Während des Behandlugszykluses wird täglich Blut abgenommen um den Fibrinogenwert, ein Blutgerinnungswert, zu überprüfen. Diese Notwendigkeit ergibt sich aus der Verabreichung von Heparin (Blutverdünnung ) während der Plasmapherese. Vor der nächsten Behandlung darf das Fibrinogen einen gewissen Wert nicht unterschreiten, um mit der Behandlung ohne eines verstärten Blutungsrisikos beginnen zu können. Ist der Katheter dann wieder an der Maschine angeschlossen, wird wieder Heparin gespritzt um einen flüssigeren Blutfluss zu gewähren und den Plasmafilter vor Verstopfungen zu schützen.

Einen Tag nach der letzten Behandlung wurde der Katheter kurz und schmerzlos gezogen. Dafür wurde die Naht aufgeschnitten, der Katheter entfernt und dann die Vene steril abgedrückt, die sich dadurch selbst verschließt. Nach dem Verbinden sollte ich mit meiner Faust noch eine Stunde Druck darauf legen.

Anschließend lag ich noch eine Stunde unter Beobachtung bezüglich eventuelle Nachblutungen.

Und dann Entlassung, nach Hause.

Zum Behandlungserfolg:

Ich habe nach der zweiten Behandlung eine Verbesserung in einigen Bereichen festgestellt.

Danach hatte ich neue zusätzliche Beschwerden, die jedoch nicht mit der Plasmapherese in Verbindung gebracht werden können.

Nach der sechsten Behandlung ging es dann wieder in kleinen aber stetigen Schritten bergauf. Meine Behandlung wurde auf acht Sitzungen erhöht.

Jetzt bin ich seit vier Tagen zu Hause und es ist jeden Tag eine kleine Verbesserung zu spüren. Laut der behandelnden Ärzte kann es noch einige Zeit nach der laufenden Behandlung zu Erfolgen kommen.

Eure Elke

19 Kommentare zu „Mit MS in die Dialyse

    1. Vielen Dank für deine Wünsche und deinen Optimismus, es ist rührend, eure Anteilnahme.
      Ich wünscge dir auch noch einen schönen Restsonntag
      Elke

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    1. Die guten Nachrichten werde ich hoffentlich bald verkünden können. Besser ist es auf jeden Fall schon, der Anfang ist gemacht.
      Ganz liebe Grüße
      Elke

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  1. Du machst ganz schön was durch liebe Elke- in meiner Familie gab es auch eine an MS erkrankte, meine Oma.
    Sei lieb gegrüßt 🍀🐞🌹
    Ellen

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  2. Ich freu mich das du wieder zuhause bist. Bei soviel Wissen kannst du demnächst den Ärzten helfend zur Hand gehen. Ich kannte auch eine Dame die 3x die Woche zur Dialyse musste. Es war nicht wirklich schön, musste aber sein. Ihr Leben hatte sie rund um diese Dialyse bauen müssen.
    LG, Nati

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    1. Danke für deine lieben Wünsche und ich arbeite ganz hart daran, es wird alles wieder gut.
      Elke

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